Die Gemeinde Markt Bibart leitete 2011 das Bauleitplanverfahren ein zur Ermöglichung einer Erweiterung der ansässigen Firma Rauch Spanplattenwerk GmbH und somit zur langfristigen Standortsicherung für einen bedeutenden Arbeitsgeber in der Gemeinde. 2013 trat der Bebauungsplan in Kraft.
ANUVA steuerte zusammen mit dem Stadtplanungsbüro Projekt 4 die erforderlichen Schritte zur Realisierung des Erweiterungsvorhabens. Dazu gehörten die Koordination und Vorbereitung des Bebauungsplan- und Flächennutzungsplanänderungsverfahrens (inklusive Zusammenstellung bzw. Erstellung der erforderlichen Unterlagen wie Begründung, Umweltbericht, Vorprüfung der FFH-Verträglichkeit) ebenso wie eines Verfahrens zur Herausnahme einer zur Erweiterung benötigten Teilfläche aus dem Landschaftsschutzgebiet „Schutzzone im Steigerwald“. Zur langfristigen Sicherung der erforderlichen artenschutz-, naturschutz- und waldrechtlichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen wurde der Kontakt mit dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken vermittelt und die erforderliche Abstimmung naturschutzfachlich begleitet.
Die Erweiterung des bestehenden Standorts involvierte naturschutzfachlich sensible Flächen, die Teil eines Landschaftsschutzgebiets waren sowie in räumlicher Nähe zu den Natura 2000-Gebieten 6327-471 “Nördlicher Steigerwald“und 6327-371 „Vorderer Steigerwald mit Schwanberg“ lagen. Darüber hinaus war ein kleinflächiges Kalktrockenrasenbiotop betroffen mit Vorkommen der artenschutzrechtlich relevanten Zauneidechse und des Fransenenzians. In Abstimmung mit der Gemeinde Markt Bibart und den Fachstellen des Landratsamtes wurde ein Verfahren zur Herausnahme und zur Wiedereingliederung einer Ersatzfläche in das Landschaftsschutzgebiet eingeleitet. Zur Lösung der artenschutzrechtlichen und naturschutzfachlichen Konflikte wurde eine Sodenverpflanzung zur Erhaltung der betroffenen Enzianpopulation initiiert und ein Ersatzhabitat für die betroffene Zauneidechsenpopulation entwickelt. Das naturschutzfachliche Maßnahmenkonzept wurde intensiv mit der zuständigen Naturschutzbehörde, dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sowie dem Naturschutzbeirat des Landkreises Neustadt/Aisch abgestimmt. So konnte eine Maßnahme zur Förderung des in der Region vom Aussterben bedrohten Lungenenzians entwickelt werden. Die Umsetzung und langfristige Sicherstellung der Funktionaliät der naturschutzfachlichen Maßnahmen wurde dem Landschaftspflegeverband Mittelfranken übertragen.